Wissensallmende, Open Source, Commons
Elinor Ostrom erhielt 2009 als erste und einzige Frau den Wirtschaftsnobelpreis. Sie forschte im Bereich Umweltökonomie und beschäftigte sich insbesondere mit der angemessenen und nachhaltigen Bewirtschaftung von lokalen Allmenderessourcen – eine Allmende bezeichnet einen Gemeinschaftsbesitz, der gemeinsam bewirtschaftet wird. Die Allmende ist daher ein Gemeingut (englisch: Commons).
Gemeingüter sind das Gegenteil von dem, was Sie als privates Unternehmen anbieten. Denn Ihr Produkt hat einen Preis und ist begrenzt – d.h. es ist nicht für alle zugänglich. Auf den ersten Blick scheint dieses Gemeingut also nichts mit Ihnen zu tun zu haben.
Riskieren Sie einen zweiten Blick und übertragen das Prinzip der Allmende auf die moderne Informationsgesellschaft: Auf der Idee einer „Wissensallmende“ basiert z.B. die Open Source Bewegung, deren Produkte Sie tagtäglich nutzen.
Womöglich gibt es in Ihrem Unternehmen schon einen Ansatz zum Teilen von Wissen. Ihre Marketing-Abteilung lanciert vielleicht in Blogs oder Beiträgen kostenlos internes Wissen, um Kunden anzulocken.
Für Ihr CSR-Konzept ist eine Wissensallmende eine gute Idee, denn die Köpfe Ihrer Beschäftigen stecken voller Wissen in einer enormen Bandbreite. Als KMU könnten Sie hier bei den Konzernen abkupfern und rein fachliches Wissen im Intranet abbilden oder ein Handbuch kreieren.
Noch viel spannender ist es aber, zu erfahren, was darüber hinaus an fachfremdem Wissen vorhanden ist. Fragen Sie ihre Beschäftigten, ob sie bereit sind, dieses Wissen zu teilen und es für alle zugänglich zu machen – veranstalten Sie als Impuls vielleicht ein internes Barcamp dazu. Wenn Ihre Mitarbeitenden den Mehrwert dieser wertvollen Datenbank erkennen, kann dieses Wissen auch für die Unternehmenszukunft hilfreich sein.