Printpublikationen – das geht auch nachhaltig
Ihre Kommunikationsabteilung ist in Sachen CSR richtig gut drauf und lanciert wertvolle und authentische Inhalte. Es wäre nahezu fahrlässig, diese Idylle zu stören. Doch der Teufel reitet Sie und Sie stellen Ihren Kreativen die Frage nach der ökologischen Gestaltung bei Firmenpublikationen. Da grinsen die Marketer wissend und antworten: „Wir drucken klimaneutral auf 100% Altpapier.“
Jetzt ist es an Ihnen zu grinsen und zu fragen: „Und wie ist es mit der konkreten Gestaltung? Ist es ökologischer kleine Bilder mit wenig Farbe zu verwenden und viel Weißraum zu lassen oder können wir guten Gewissens die coolen, vollformatigen Fotos verwenden, die derzeit state-of-the-art sind?
Falls Ihre Marketingmenschen jetzt mit Schnappatmung reagieren und sich rote Flecken in den Gesichtern bilden, beruhigen Sie sie:
In den meisten Publikationen nimmt das Papiervolumen einen deutlich höheren Anteil ein als das Farbvolumen – will heißen: es wird mehr Papier benutzt als Farbe.
Darüber hinaus durchläuft Papier beim Recyclingvorgang einen aufwendigen De-Inking-Prozess, in dem die Farbe vom Papier getrennt wird – egal wieviel Farbe ein Blatt Papier enthält. Dieser De-Inking-Prozess ist notwendig, um das fertige Altpapier so hell bzw. weiß wie möglich zu bekommen.
Wägt man also Papier gegen Farbe ab, ist es in Ordnung die schönen bunten und großen Bilder zu verwenden und gut, wenn stattdessen die Publikation ein paar Seiten weniger hat als geplant.
Um weniger Seiten zu realisieren, können Sie eine platzsparende aber dennoch attraktive und gut lesbare Typografie verwenden. Es gibt bereits eine nette Auswahl an vielfältigen Schriftarten. Fragen Sie z.B. nach Miller, News Gothic, Meta Plus oder Frutiger Next.
(Quelle: Melissa Fiebig, Ausflug ins Grüne – Nachdenken über Nachhaltiges Print- und Webdesign)