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Ja mei, is denn scho wieder Ostern? Mümmelnde Häschen, süße Lämmchen, flauschig gelbe Küken. Alles mit viel niedlich und noch mehr putzig. Osterglocken, Ostergras, viel Grün, viel Gelb und Eier – hartgekocht, ausgeblasen, schokoladig, gefüllt, aus Plastik, aus Gips, aus Ton, aus Porzellan, bemalt, beklebt, verpackt, aufgehängt, gekauft und gegessen. Schöne bunte Konsumwelt auf Basis heidnischen Brauchtums zu Ehren des Frühlingsanfangs. Eine germanische Göttin mit keltischen Wurzeln spielt darin eine Rolle. Manche streiten darüber, ob es die Dame tatsächlich gab, ob sie nun eine Hauptrolle spielte oder nicht.

Unbestritten ist, dass das ehemals freundliche Fest durch das Christentum zu einem der größten Happenings der westlichen Welt angepasst, umgedeutet und schließlich assimiliert wurde. Kann man gut finden, muss man nicht. Aber unerheblich wie man zur Sache steht – es sind zwei Feiertage dabei herausgekommen, die ein Wochenende umrahmen. Zeit also, es sich richtig gut gehen zu lassen, zu laufen, zu springen, zu toben, zu entspannen, sich der Muße hinzugeben und vor allen Dingen viel zu lachen. In diesem Sinne: Frohe Ostern!

Herzliche Grüße
Die Kultur-Komplizen

Übrigens: Im Werk von Joseph Beuys spielte das Symbol des Hasen eine große Rolle. Im Projekt „7000 Eichen“ z.B. schmolz er 1982 die Kopie einer Zarenkrone ein und formte daraus einen „Friedenshasen“. Mit der Versteigerung des Hasens finanzierte er Teile des Projektes. Den Hasen und die Überbleibsel der Kronenkopie beherbergt die Stuttgarter Staatsgalerie als Dauerleihgabe.

Die Einschmelz-Aktion ist hier dokumentiert: https://www.youtube.com/watch?v=t2j-579VznQ

Schön zu beobachten ist in diesem kleinen Filmchen auch die Empörung, die das Beuysche Kunstverständnis damals beim Publikum ausgelöst hat.