Vertrauen, Transparenz, Freiraum
Bereits vor ein paar Jahren wirbelte die brasilianische Firma Semco frischen Wind in verstaubte Führungsetagen. Inhaber Ricardo Semler hatte genug von den üblichen Denkweisen und baute sein Unternehmen nach seinem eigenen Burn-Out radikal um:
Vorgesetzte werden von den Mitarbeitern demokratisch gewählt
Arbeitszeiten und Gehälter werden von den Beschäftigten festgelegt
Arbeitsorte sind frei wählbar, es gibt keine Anwesenheitspflicht
Gewinne werden per Abstimmung aufgeteilt
fast keine Hierarchien
Gehälter und Geschäftsbücher sind für alle einsehbar
Geht nicht? Geht doch, sagt Ricardo Semler, denn der Schlüssel liegt erstens im Vertrauen und zweitens in der Transparenz.
Semlers Rezept: „Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten du ihnen gibst, desto produktiver, zufriedener und innovativer werden sie.“
(aus: www.sein.de – Gesellschaft/neue Wirtschaft)
Beispiel Reisekosten: Semco verzichtet auf Vorschriften für die Reisekostenabrechnung – keine Obergrenze, keine Verbote. Mitarbeitende dürfen ihre Dienstreise so buchen, wie sie es für richtig halten. Der Clou daran: alle Ausgaben werden nach der Reise ins Intranet gestellt – sichtbar für die gesamte Belegschaft.
Zitat Semler: „Wenn wir es unseren Mitarbeitern nicht zutrauen selbst zu entscheiden, in welcher Flugzeugklasse sie fliegen und in welcher Hotelkategorie sie absteigen wollen, dann sollten wir sie eigentlich auch nicht losschicken, um in unserem Namen Geschäfte zu machen.“
(aus: TEDxRheinNeckar, Anja Förster & Peter Kreuz)
Semlers Ansätze werden mittlerweile in diversen deutschen Startups umgesetzt.