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Sie haben etliche CSR-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen realisiert. Sie haben es geschafft, Ihre Mitarbeiter für CSR zu sensibilisieren und konnten die Mehrheit von ihnen davon überzeugen, dass CSR eine Bereicherung für ihren Arbeitsplatz und ihr gesamtes Umfeld ist.

Trotzdem fragen Sie sich manchmal, warum es so leicht ist, Ihre Mitarbeitenden für soziales Engagement zu motivieren, dieselben Menschen aber regelmäßig daran scheitern, zum Feierabend die abschaltbare Steckdose an ihrem Schreibtisch auszuschalten. Sind Ihre Mitarbeiter mehrheitlich extrinsisch motiviert, machen sie Ihre CSR-Strategie also nur mit, weil sie diese angeordnet haben, ist die Erklärung fast banal: Für das Ausschalten der Steckdose bekommen die Mitarbeitenden keine Anerkennung.

Wir fühlen uns wohl, wenn unseren Handlungen Anerkennung gezollt wird. Beim sozialen Engagement bekommen die, die sich engagieren, unmittelbar positives Feedback. Dieses Feedback kann einen auf eine schwebende Wolke entführen, in weiche Watte hüllen oder ein sanftes und liebevolles Streicheln spüren lassen. Oder auch ganz einfach: die Belohnungszentren in unserem Gehirn werden angesprochen. An diesem Punkt kann eine bisher extrinsische Motivation für CSR vielleicht in eine intrinsische Motivation umschlagen, wenn die entsprechenden Rezeptoren angesprochen werden. Hier können auch Analogien im Kopf geknüpft werden: Wenn das soziale Engagement mir Anerkennung bringt, bekomme ich das vielleicht auch für umweltbewusstes Handeln?

Ihr angetriggerter Mitarbeiter probiert nun aus, ob das funktioniert. Verantwortungsbewusst schaltet er nach Feierabend seine abschaltbare Steckdose aus und schaut sogar im Flur nach, ob auch der Kopierer ausgeschaltet ist. Eine Woche lang geht das gut. Danach ist er abends spät dran, muss seine Tochter vom Sport abholen – die Steckdose bleibt an. Am anderen Morgen bemerkt er zwar den Lapsus, aber man kann ja auch mal etwas vergessen. Nach zwei Wochen ist das Experiment gescheitert. Die Steckdose bleibt immer öfter über Nacht an und Ihr Mitarbeiter hat auch kein schlechtes Gewissen mehr, wenn er das Ausschalten vergisst. Den Kopierer lässt er links liegen, nachdem er festgestellt hat, dass nur er sich um das Abschalten am Abend kümmert.

Sehr schade, denn hier wurde die Möglichkeit versäumt, den Mitarbeiter weiter zu sensibilisieren. Natürlich erwartet niemand von Ihnen, dass Sie ihrem Mitarbeiter mit Handschlag jeden Abend persönlich danken, dass er seine Steckdose ausgeschaltet hat. Da Sie aber in der Regel nicht wissen, wie viele Ihrer Mitarbeiter tatsächlich mit vollem Herzen hinter der CSR-Idee stehen, und Sie sich vielleicht auch nicht die Zeit nehmen wollen, dies herauszufinden, kann es sinnvoll sein, CSR-Maßnahmen mit einem Anreiz für die Umsetzung zu verbinden. Vielleicht schaffen Sie es, den Umweltschutz mit kleinen Wettbewerben zu verknüpfen. Der Betrag für eingesparte Kilowattstunden wird vielleicht auf einem Konto gutgeschrieben und später den Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt.

Wenn Sie darüber hinaus in die CSR-Königsklasse aufsteigen möchten, verknüpfen Sie diese Aktionen mit dem privaten Umfeld Ihres Mitarbeitenden. Bieten Sie eine finanzielle Beteiligung, wenn Beschäftigte zu Hause auf Ökostrom umstellen möchten. Fördern Sie ihr Bestreben, das Eigenheim z.B. mit Solarenergie auszustatten. Achtung, das kann natürlich nur sinnvoll sein, wenn Ihr Unternehmen im Rahmen der CSR-Strategie ebenfalls schon auf Erneuerbare Energien umgestiegen ist, sonst sähe das Ganze sehr bemüht aus. Je mehr Sie in die persönliche nachhaltige Zukunft Ihrer Beschäftigten investieren, desto besser lässt sich Ihre CSR-Strategie im Unternehmen umsetzen und lässt nicht nur Sie, sondern alle Beteiligten davon profitieren. Mitarbeitende, die ihr Handeln im privaten wie im beruflichen Leben im Sinne der Nachhaltigkeit angleichen, können möglicherweise langfristig intrinsisch motiviert werden. Dann denken sie nicht nur mit, sondern auch weiter. Genau solche Menschen brauchen Sie.